Menschen, Tiere und keine Sensationen Karte von Deutschland mit der Lage des Wendlands Nur ein kleiner Fleck auf der Landkarte. Das Wendland – Deutschlands schönste Landschaft

Landluft – so möchte ich Sie diesmal begrüßen. Und Sie werden wissen warum, wenn Sie diese Online-Vorschau des Landluft-Magazins No. 4 durchblättern. Denn wir zeigen eine Geschichte, die ich einfach immer wieder aufschlagen muss und an der ich mich nicht sattsehen kann: unser Wendland ins Dunkle gehüllt, aber dennoch ausgeleuchtet von einem fantastischen Sternenhimmel. So entsteht eine Märchenlandschaft, in der Bäume, Häuser, Kirchen und Tiere wie verzaubert wirken. Die Bilder sind so einzigartig, dass sich schon die großen Magazine unseres Landes bei Landluft angemeldet haben, um sie nachzudrucken.

Helmut Schnieder, dem dieses Meisterstück gelungen ist, kommt nicht aus Hamburg, Berlin oder München. Nein, er ist ein Nachbar aus meinem Dorf Jameln. Eigentlich ist Schnieder Chemiker, das Fotografieren aber seine lebenslange Passion. Eines Tages im letzten Sommer, ganz schüchtern, stand er mit seinen Fotos an meiner Tür. Und auf Anhieb waren wir so begeistert, dass wir unser Heft, das eigentlich schon fertig war, noch einmal umgestalteten.

Vorher hatten wir das Thema „Kindheit auf dem Land“ als Titelgeschichte geplant. Geschrieben von Jan Peter Bremer, der in Gümse groß geworden ist und heute in Berlin-Kreuzberg lebt. Gerade hatte sein Roman „Der amerikanische Investor“ in den Feuilletons Furore gemacht. Und unser Autor eilte von Preisverleihung zu Preisverleihung, von Fernsehinterview zu Fernsehinterview. Bei all diesem Rummel ist es ihm dennoch gelungen, für Landluft ein Stück zu schreiben, das mich sehr berührt hat – war doch vieles so, wie auch ich es noch erlebt habe. Ach, was waren das noch für Zeiten, als ich Dreikäsehoch mit Adi Lambke (der legendäre Trecker-Demonstrant wurde er erst viel später) aufs Feld gefahren bin. Damals noch mit Pferd und Wagen.

Christian Behning, 'Landluft'– Verleger und Wirt des 'Alten Haus' in Jameln, wo er seit über 40 Jahren lebt

Meine Kindheit war zweigeteilt. Die Woche über lebte ich mit meinen Eltern und fünf Geschwistern in Hamburg. Aber jeden Freitag ging es hinaus aufs Land nach Jameln. Dort hatte mein Vater 1964 für 6000 Mark ein altes Strohdachhaus gekauft. Schon als kleiner Junge stand ich da am Schwibbogen-Kamin und grillte mir ein Stück Fleisch. Heute, ein halbes Jahrhundert später ist aus dem Wochenendhaus längst mein Restaurant das „Alte Haus“ geworden und ich stehe immer noch am Kaminfeuer und grille – jetzt für meine Gäste. Und wenn ich so über mein Leben nachdenke, kann ich getrost auch für mich das Zitat reklamieren, das der Maler Hieronymus Proske für sein Porträt in diesem Heft geliefert hat: „Ich bin ein glücklicher Mensch.“ Im Wendland. Durchs Wendland.